Wann ist ein Seminar sinnvoller als ein gutes Buch (oder umgekehrt!)?
„Ich besuche ein Seminar zum Thema Führung“, so eine Führungskraft mit dem Verlangen nach … Ja, wonach eigentlich?
Kniffe und Tricks im Umgang mit Mitarbeitern?
Vervollständigung von Wissen zum Thema Führung?
Reflexion des eigenen Führungsverhaltens und ggf. eine Verhaltensänderung?
Persönlichkeitsentwicklung und Erhöhung sozialer Kompetenz?
Für die ersten beiden Bedürfnisse lautet unsere Empfehlung ganz klar: Stornieren Sie das Seminar!
Kaufen Sie sich ein Buch oder machen Sie ein E-Learning. Diese Medien haben den Auftrag zu unterhalten oder Wissen zu transportieren und sind um einiges billiger zu haben. Vor allem für das Thema Kniffe und Tricks empfehlen wir eines der 130 Bücher beim Onlinehändler Ihres erschlichenen Vertrauens mit dem Titel "Manipulation für Anfänger". Sehr unterhaltsam, aber der Sozialkompetenz wenig zuträglich. Zum Thema Wissen um Führung gibt es stapelweise bemerkenswerte, hochinteressante Literatur. Fragen Sie uns gern nach Empfehlungen.
Die letzten beiden Erwartungen zu erfüllen ist mit einem Buch nur schwer möglich, da braucht es schon ein verhaltensorientiertes und die Persönlichkeit entwickelndes Seminar. Ein Setting, das dem Einzelnen Schutz gewährt und Reflexionen auf Grund von Rückmeldungen ohne Beziehungshistorie möglich macht. Einen Trainer, der nicht stunden- und tagelang referiert, sondern Raum lässt für Erfahrungen und gezielt interveniert, mit einem Gesprächsanteil von unter 20%. Ein Seminar, in dem tatsächlich, live geführt wird, um Erfahrungen zu machen, denn nur dadurch lernt der Mensch tatsächlich Führung.
Erfolgreiches Führungsverhalten baut sich folgendermaßen auf: Wissen --> Können --> Tun. Der effizienteste Weg dorthin führt allerdings gewissermaßen von hinten durch die Brust ins Auge. Der Erfolg eines verhaltensorientierten Seminars misst sich vor allem im veränderten Tun einer Führungskraft. Wissen allein verändert zunächst einmal gar nichts, denn es resultiert erst dann in Können, wenn wir das Neue auch tatsächlich tun. Ohne dies läuft Wissen ins Leere. Säen, ohne zu ernten eben.
Damit Sie nicht frustriert mit Ihrem guten Buch vor leerem Teller sitzen müssen, gibt es verhaltensorientierte Seminare, die mit wohl dosiertem Wissen, viel Ausprobieren und vor allem Reflexion und Transfersicherung Blockaden beseitigen sowie Wahrnehmung verändern. So wird auf effiziente und effektive Weise aus Wissen und Können Tun.
Ein solches Seminar ist reinstes teilnehmerbezogenes Veränderungsmanagement. Wer sich jemals mit Veränderungsmanagement auseinandergesetzt hat, weiß die darin enthaltenen mühsamen Klippen, emotionalen Höhen und Tiefen sowie die blockierenden, weil angstauslösenden Neuentscheidungen zu fürchten. Jeder weiß, wie schwer es ist, eine zu Silvester beschlossene, selbst geringfügige Veränderung auch tatsächlich umzusetzen. Meine Großmutter pflegte hierzu zu sagen: „Junge, suche dir keine besseren Vorsätze, such dir bessere Ausreden!“
Neuland ist für jeden dort wo er/sie sich nicht auskennt und das trägt nicht grade zu Selbstsicherheit und Entspanntheit bei. Die Gegenmittel sind: ein hohes Maß an Durchhaltewillen, ständige Reflexion, Mut und unbedingt notwendige dauerhafte Unterstützung von außen durch Rückmeldung. Ein Veränderungsprozess vollzieht sich auch nicht von jetzt auf gleich, sondern setzt Geduld voraus. Ein Führungsseminar in zwei Tagen ist demnach Unsinn. Als reine Wissensvermittlung sind zwei Tage zu viel, ein Vortrag würde reichen. Als Lernprozess an dessen Ende eine persönliche Veränderung erreicht sein soll sind zwei Tage schon in kleinen Gruppen viel zu kurz.
Ein sinnvoller und zu Recht in aller Munde gepriesener Grundsatz ist Nachhaltigkeit. Was bedeutet Nachhaltigkeit bei einem Seminar? Es muss zu einer dauerhaften und sichtbaren, sozialkompetenten Verhaltensveränderung führen, die Führung effektiver macht und einen erfolgreichen Delegationsprozess fördert und erleichtert. Nachhaltig wäre ein Führungsseminar das die Stimmung, die Motivation in der Abteilung oder gar des Unternehmens dauerhaft verändert. Zufriedene Mitarbeiter mit hohem persönlichem Engagement und nachweisbarer intrinsischer Motivation, die Verantwortung für ihr Tun und Lassen übernehmen und ihre Entscheidungskompetenz nutzen wären ein Ergebnis. Mitarbeiter, die delegationsfähig und entwicklungshungrig sind und neue, höhere Anforderungen selbstbewusst als willkommene Herausforderung ansehen.
Klingt das nach Alice im Wunderland? Ja! Aber jede Führungskraft weiß, dass es so sein sollte. Und nein! Es nicht unmöglich. Wie wäre es also nun mit einem persönlichkeitsunterstützenden Seminar zur Herstellung von Personal Mastery? Oder halten Sie sich doch lieber an meine Großmutter?